
Gruppe C Talk – Teil 3
August 20, 2021
Group C Supercup Einladungsklasse C3 
März 22, 2022
Back to the 80’s
Nach seinem Einstand mit einem offenen Einladungsrennen in Hockenheim 2021 wächst der Gruppe C-Supercup weiter. Dieses Jahr sind zwei Veranstaltungen geplant – mit einem neuen Rennformat, das sich an den ursprünglichen Supercup aus den späten Achtzigern anlehnt.
Text: Norbert Ockenga
Fotos: Berit Erlbacher
veröffentlicht in PITWALK Magazine #65
Die Umfrageergebnisse waren eindeutig. Kein neues Rennen hat im deutschen Automobilsport für so viel Begeisterung gesorgt wie der Gruppe C-Supercup auf dem Hockenheim-Ring im vergangenen Sommer.
Und kein Wachstum wurde über den Winter so sehr herbeigesehnt wie die Expansion des ersten Laufes zu einer Mini-Rennserie. Erst recht, weil das andere Championat für die geschichtsträchtigen Sportprototypen – die Histo-Veranstaltungsreihe von Peter Auto und dem ACO – die Gruppe C zugunsten anderer Epochen immer stiefmütterlicher behandelte.
Schon unmittelbar nach der Feuertaufe in Hockenheim starteten die Veranstalter rund um Ideengeber Fritz Gebhardt und den Ex-Gruppe C-Piloten Frank Jelinski, der für die sportliche Abwicklung verantwortlich zeichnet, eine Befragung aller Teilnehmer – um genau auf die Wünsche der Aktiven eingehen zu können. „Mit so teuren Autos ein Revival zu machen, das ist nicht ganz ohne“, begründet Jelinski. „Mit denen ein Langstreckenrennen zu bestreiten, ist heutzutage kaum mehr möglich, denn das wird viel zu teuer. Die Autos müssen auf die Strecke zurück – aber genau wie vor 30 Jahren? Dazu sind die Einsatzkosten zu hoch. Allein für die Boxenstopps braucht man noch mal zusätzliche Mechaniker. Wir wollten es aber auch den kleineren Teams möglich machen, bei denen der Fahrzeugbesitzer auch gleichzeitig der Fahrer ist – und die Mannschaft im Prinzip nur aus ihm und seiner Frau besteht.“
Holland-Rad
Das Ergebnis lässt sich nun Anfang Mai in Hockenheim und beim neu gewonnenen Rennen in Assen im Norden der Niederlande erleben. In Süddeutschland bildet die Gruppe C – wie 2021 – erneut die Hauptattraktion des Hockenheim-Historic. Das Jim-Clark-Revival rückt dabei wieder auf seinen angestammten Termin im späten Frühling zurück – in unmittelbare Nähe zu Clarks tödlichem Unfall bei einem Formel 2-Rennen im Hardtwald.
In Assen ersetzt die Gruppe C das an sich dort geplante Gastspiel des DTM. Anstelle der GT3-Rennserie haben die Niederländer auf der Motorradtraditionspiste in Drenthe den Classic GP Assen ins Leben gerufen. Auch dort wird der Gruppe C-Supercup das Hauptrennen bilden – und bereits im Vorfeld zu einer Demo-Runde antreten, in deren Rahmen das neue Historien-Festival in Holland beworben werden soll.
Die Rennen gehorchen 2022 einem anderen Zeitplan: Das Zeitfahren in der samstäglichen Qualifikation wird auf eine halbe Stunde verkürzt, da beim ersten Durchgang in Hockenheim im einstündigen Qualifying zu viele Autos zu oft wartend vor ihrer Box gestanden hatten. Künftig wird samstags und sonntags je ein Sprint von 40 Minuten Länge gefahren – ohne Zwangsboxenstopp und Fahrerwechsel.
Teilt sich ein Duo ein Auto, so fährt der eine Pilot samstags – und der andere am Sonntag. „Bei langen Rennen kann es keine große Spannung geben, weil das Feld sich viel zu schnell auseinanderzieht“, notiert Jelinski. „Diese Art von Historischem Motorsport ist nicht mit einer DTM Classic zu vergleichen. Die Autos sind viel aufwändiger und seltener als Tourenwagen; Unfälle werden teurer – und auch gefährlicher. Hier geht es nicht so sehr um die Fahrer – sondern um die Freude an den reinen Autos.“
Solo für 2
Der zweite Lauf wird in umgekehrter Reihenfolge des Zieleinlaufs von Heat 1 gestartet. Gewertet werden beide Rennergebnisse zusammen, es gibt ein Punktesystem, das nach dem zweiten Lauf in Assen je einen Gesamtsieger in den einzelnen Fahrzeugklassen auswirft. „Und klassenübergreifend schreiben wir noch eine Teamwertung aus. Wenn sich zwei Fahrer ein Auto teilen, dann kann dieses Auto Gesamtsieger eines Wochenendes werden“, ergänzt Jelinski. „Das kann auch durchaus ein C2 sein. Wenn ein Profi oder Goldfahrer am Steuer sitzt, ist es letztlich wurscht, ob der in einem C1 oder einem C2 fährt.“ Und Kaliber wie Ralf Kelleners, Alex Müller oder Marco Werner sind im Supercup ausdrücklich erwünscht – während sie aus der Peter-Serie gerade bewusst verscheucht werden. „Manche Fahrzeugbesitzer heuern aber ja bewusst Hochkaräter an, damit sie ihr Auto so ganz vorn in der Startaufstellung präsentieren können.“ Für den Supercup wird deswegen die FIA-Einstufung, die Fahrer je nach Erfolgen und Alter von Platin bis Bronze staffelt, nicht berücksichtigt. „Das gibt sowieso nur Streitereien darüber“, weiß der Hannoveraner, „warum welcher Fahrer wie eingestuft wird.“
Die Teilnehmerliste füllte sich bereits unmittelbar nach Bekanntgabe der Termine: Die englischen Großrennställe von Michael Lyons und Phil Stott – in dem Alex Müller einen TWR-Jaguar fährt – haben sich ebenso mit drei Autos angemeldet wie das im Vorjahr wiederbelebte Team von Fritz Gebhardt aus Sinsheim im Kraichgau.
Die Veranstalter rechnen für beide Supercup-Läufe mit Feldern von knapp 20 Autos aus allen drei Generationen der Gruppe C. Ein prominenter Teilnehmer nimmt im Hintergrund schon Anlauf: Der ehemalige Le Mans-Sieger Stanley Dickens verhandelt mit dem früheren Sauber-Mercedes-Gruppe C-Urgestein Kenny Acheson über einen Start in seinem Le Mans-Siegerfahrzeug. Denn Acheson gehört inzwischen auch einer der ehemaligen Sauber-Silberpfeile.
Und Dickens wäre auch bei einer weiteren Neuerung für Hockenheim 2022 dabei. „Wir werden auf jeden Fall einen großen Grillabend für alle Teammitglieder im Fahrerlager machen“, verspricht Gebhardt. „Das war früher schon eine liebgewonnene Tradition. Im Vorjahr ging das wegen der Coronabeschränkungen noch nicht. Aber danach haben sie alle gefragt.“
I have a stream
Die Veranstaltungen des Gruppe C-Supercup werden in Internetstreams in voller Länge übertragen. Sowohl die Qualifikation als auch die Rennen können über die Internetseite des Gruppe C-Supercup, des Hockenheim Historic und voraussichtlich auch des Classic GP Assen live verfolgt werden – kommentiert von Norbert Ockenga, der langjährigen Stimme des Motorsports auf dem Fernsehsender Eurosport, dem Produzenten der Podcastreihe PITCAST und dem Chefredakteur von PITWALK.
Zahlen Bitte
Freitags
Freies Training:
2 x 25 Minuten
Samstags
Qualifikation:
30 Minuten
Rennen 1:
40 Minuten
Sonntags
Rennen 2:
40 Minuten
Talk Talk
Im Vorfeld des Hockenheim Historic lädt PITWALK TV auch in diesem Jahr wieder Zeitzeugen aus der Goldenen Ära des Sportwagen-Langstreckensports, aber auch aktuelle Aktive aus der Historischen Gruppe C, zu exklusiven Talkshows ins Technikmuseum Sinsheim. Jede Gesprächsrunde dreht sich um ein bestimmtes Thema aus der Geschichte der Gruppe C oder um aktuelle Ereignisse aus dem Historischen Motorsport. Die einzelnen Episoden sind auf der Internetseite des Gruppe C-Supercup, auf http://www.pitwalk.de oder auf dem YouTube-Channel der Zeitschrift PITWALK zu sehen.
Wann & wo?
6. – 8. Mai 2022
Hockenheim
16. – 18. September 2022
Assen
Ein 40-minütiges Rennen sowohl am Samstag als auch am Sonntag.
Der Bosch Hockenheim Historic - Das Jim Clark Revival ist eine etablierte Motorsportveranstaltung für Old- und Youngtimer, die jedes Jahr zahlreiche Besucher aus Deutschland und ganz Europa auf die badische Traditionsrennstrecke lockt. Zwölf spektakuläre Rennserien & mehr als 500 Teilnehmer bringen den Zauber vergangener Renntage zurück in das altehrwürdige Motodrom, das als Bühne für unzählige denkwürdige Rennschlachten diente.
• Group C• Tourenwagen Classics
• Lotus Cup Europe
• Historic Racer Association
• Boss GP
• Raceclub Germany
• Kurani Trophy
Weitere Information:
Event & Sponsorship Information
GMS GmbH
Tel: +49 (0) 7261 939200
E-Mail: race@groupcsupercup.com
Hockenheim Circuit
Kerstin Nieradt
Tel.: +49 (0) 6205 950 202
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Press & Media
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Diese Veranstaltung ist nicht organisiert oder in irgendeiner Weise mit Peter Auto S.A. verbunden